Fassaden­anstrich zum Schutz

Ablauf eines Fassaden­anstrichs

1. Fassaden-Check: Der Zustand der Fassade wird überprüft, um even­tuelle Schäden, wie Risse oder Abplat­zungen, zu erkennen und zu beheben, die durch Umwelt­einflüsse, äußere Ein­wirkung oder alters­bedingt entstanden sind.

2. Gerüstaufbau: Je nach Größe der Immobilie wird eingerüstet.

3. Säubern der Fassade: Eine gründliche Reinigung des Unter­grundes erhöht Trag­fähigkeit und Haftbar­keit des neuen Anstrichs.

4. Farbe in Ton und Art: Der gewünschte Farbton und die passende Farbenart, z. B. Dispersions­farbe, Silikat- oder Kalkfarbe, werden auf das Gebäude abge­stimmt. Die Farbe entspricht den Anforde­rungen an Witterungs­beständigkeit, UV-Stabilität, Atmungs­aktivität.

5. Grundierung: Mit einer auf Farbe und Untergrund abgestimmten Grundierung haftet die Farbe optimal.

6. Werkzeuge: Zum Anstreichen kommen Pinsel, geeignete Rollen oder Spritz­verfahren zum Einsatz.

7. Technik: Die Fassadenfarbe wird vom Maler in mehreren Schichten - mit Zwischenanstrich - aufgetragen.

Hinweis Die beste Temperatur für einen Fassaden­anstrich liegt zwischen 10° und 25° Grad. Regnen sollte es nicht.

Welche Arten von Farben eignen sich für den Fassaden­anstrich?

Sowohl für ein Wohn­haus als auch für ein gewerb­liches Gebäude ist die Zusammen­arbeit mit einem qualifi­zierten Maler­betrieb zu em­pfehlen, da eine profes­sionelle Farb­beratung zu den besten Ergeb­nissen führt. Bei der Wahl der Fassaden­farbe stehen verschiedene Farben­arten zur Verfügung, deren Eigen­schaften für Ihre Fassade best­möglich geeignet sein muss:

Silikat­farbe:

Die atmungsaktive, witterungsbeständige Farbe ist für mineralische Untergründe wie Kalkputz, Beton oder Faserzement geeignet. Dank des Kaliumsilikats als Bindemittel reagiert Silikatfarbe alkalisch, wodurch die Algenbildung auf der Fassade gehemmt wird.

Poly­merisat­harz-Farben:

Die Farbe kann sogar bei Kälte auf­getragen werden, weil sie kein Wasser als Löse­mittel enthält, das gefrieren könnte. Das Binde­mittel liegt in organischen Löse­mitteln vor. Die Farbe wird auch Fassaden­matt­farbe genannt.

Kalk­farbe:

Fassaden aus Kalkputz profitieren von der Farbe, auch, weil sie sich direkt auf den noch frischen Putz streichen lässt. Sie besteht aus Kalk und Wasser und ggf. aus Lehm, Gips oder Kreide, was allerdings zu Aus­waschungen führen kann.

Dispersions­farbe:

Diese häufig verwendete Farbe ist besonders leicht zu hand­haben. Sie lässt sich gut ver­streichen, mit Wasser verdünnen und wird in vielen Farben an­geboten. Dispersion bedeutet, dass die Bestand­teile nicht im Wasser gelöst, sondern ganz fein verteilt sind.

Lotus­farben:

Dank spezieller Zusätze wird die Fassaden­oberfläche stark wasser­abweisend und Regen perlt daran ab. Dabei lösen sich auch kleine Schmutz­teile, was einer selbst­reinigenden Wirkung gleicht.

Welche Farbe passt zum Haus?

Die Wahl der richtigen Fassaden­farbe ist mehr als reine Geschmacks­sache – sie beeinflusst die Ausstrahlung Ihres Hauses. Ob klassisch/ elegant, modern oder verspielt: Die Farbe sollte nicht nur zu Ihrem persön­lichen Stil passen, sondern auch zur Architektur des Hauses und zur Umgebung.

Architektur und Stil

Ein Altbau mit Stuck­elementen wirkt in warmen Creme- oder Pastell­tönen charmant, während ein moderner Neubau in kühlen Grau­tönen oder Weiß die klaren Linien betont. Auch Holz­elemente oder Klinker lassen sich entweder gezielt in Szene setzen oder harmonisch einbinden.

Die Umgebung

Ein Blick auf die Nachbar­häuser verrät: Während in länd­lichen Gegenden oft gedeckte Natur­töne dominieren, sind in städt­ischen Gebieten auch kräftigere Farben zu finden. Ihr Haus sollte sich in die Um­gebung ein­fügen und dennoch seinen eigenen Charakter behalten.

Farbwünsche mit Funktion

Helle Töne reflektieren das Licht und lassen Häuser größer und freund­lich wirken. Sie sind ideal für kleinere Gebäude oder schattige Lagen. Dunkle Farben hin­gegen wirken edel, heizen sich aber im Sommer stärker auf. Auch der Pflege­aufwand kann je nach Farbton unter­schiedlich sein.

Farbtest

Farben wirken an der Wand oft anders als im Laden. Deshalb ist es sinn­voll, kleinere Test­flächen anzu­legen – am besten an verschiedenen Seiten des Hauses, um zu sehen, wie sich Licht und Schatten auf die Farbe auswirken.

Lässt sich die Energie­effizienz steigern?

Eine gute Dämmung und ein Anstrich bspw., der zugleich diffusions­offen und dennoch wasser­dicht ist, kann die Fassade vor uner­wünschten Wasser­eintritt schützen. Dadurch bleiben die dämmenden Eigen­schaften der Wärme­dämmung oder des WDVS-Systems erhalten und die Energie­effizienz wird optimiert. Ist die Fassade erst durch­feuchtet, wird das Haus nicht mehr warm­gehalten und die Bau­substanz geschädigt.

Welche Vor­schriften sind zu beachten?

Regelwerke zur Wahrung des baulichen Erscheinungs­bildes einer Kommune sind in sog. Gestaltungs­satzungen festgelegt, die die Gestaltung, Erhaltung und Sanierung von Gebäuden betreffen.

Vor der Farb­auswahl ist also zu klären, ob für die Fassaden­gestaltung spezielle Vor­schriften der Gemeinde oder des Landes zu beachten sind. Denn nach dem Bau­gesetz­buch (BauGB) hat sich der Eigen­tümer an das Gesamt­bild des Ortes zu halten und darf u. U. keine eigene Ent­scheidung über den Farbton treffen. In der Regel werden dezente Farben bevorzugt.

Wie viel kostet ein Fassaden­anstrich?

Die Frage nach dem Gesamt­preis für einen Fassadenan­strich hängt vom Umfang des Projekts ab. Der Preis vari­iert je nach Größe der Fläche, not­wendigen Vor­ar­beiten und welche Farbe zum Ein­satz kommen soll.

Die Kosten setzen sich zusammen aus den Miet­kosten für das Gerüst, des Auf- und Abbaus, den Kosten für die Materialien, die aus Grundierung, Fassaden­farbe und eventuell einer Pauschale für die Spachtel­masse bestehen sowie den Arbeits­kosten. In denen ist die Vorarbeit, wie das Abkleben, Reinigen und Verputzen ebenso enthalten, wie die eigent­liche Maler­arbeit, grundieren und streichen.

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